Der Musiker Stoppok sitzt mit seiner Gitarre im Studio von NDR 90,3.  Foto: Kathrin Otto
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AUDIO: "Teufelsküche" von Stoppok: Über die Endlichkeit des Lebens (3 Min)

"Teufelsküche" von Stoppok: Über die Endlichkeit des Lebens

Stand: 10.02.2024 10:30 Uhr

Der Hamburger Musiker Stoppok steht seit 50 Jahren - und mit dem inzwischen 20. Album "Teufelsküche" - für handgemachte Musik mit Blues- und Rockeinschlag. Seine Texte beschreiben die Schieflage der Welt auf sarkastische und witzige Weise.

von Susanne Hasenjäger

"Das so selbstbestimmt zu machen, spricht für unsere Demokratie, die wir erhalten müssen. Es spricht für unsere bunte Kulturlandschaft, dass man das als Künstler durchziehen kann. Das finde ich ganz toll und ich bin sehr froh drüber", sagt Stefan Stoppok. "Du lebst, solange du eine Beule spürst. Viele Leute machen genau das Gegenteil: Wenn ihnen etwas Unangenehmes widerfährt, ziehen sie sich zurück und meinen, jetzt ist das Leben vorbei. Eigentlich spürt man dadurch, wie gut man es ohne diese Beule hatte, dass man das überwinden kann und dass eigentlich das das Leben ist."

Stoppok: Ehrlich und authentisch

Stoppok selbst hatte vor zwei Jahren einen Herzinfarkt - auch ein Grund für die Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Lebens: "Die wichtigste Erkenntnis: In dem Moment, wo man den Tod akzeptiert und weiß, dass danach Feierabend ist, genießt und schätzt man sein Leben umso mehr. Wenn ich nicht hoffen würde und nicht positiv eingestellt wäre, dann könnte ich mich gleich erschießen", sagt Stoppok.

Er ist einer der Musiker, bei denen Adjektive wie "ehrlich" oder "authentisch" tatsächlich mal passen: "Dass man den Leuten nichts vormacht, dass man Musik so echt wie möglich macht", meint er. "Das spüren die Leute auch, dass da eine Band ist, die was zu sagen hat, die sich für etwas entscheidet, die nicht rumfrickelt und versucht, das zu beschönigen."

Neues Album "Teufelsküche": Im Jetzt leben

Musikalische Wenden und überraschende Wendungen gehören zu jedem Stoppok-Album - auf "Teufelsküche" zum Beispiel das Duett "Im Wartesaal zum großen Glück" mit Alin Coen. Im Original aus dem Jahr 1956 passt das perfekt in Stoppoks Philosophie: "Man träumt von irgendwas und meint: Wenn ich das habe, dann passiert das und das - und dabei übersieht man, dass man jetzt lebt. Dann geht man einfach an seinem Glück und seinem Leben vorbei."

Teufelsküche

Genre:
Rock
Label:
Glitterhouse
Veröffentlichungsdatum:
9. Februar 2024
Preis:
16,99 €

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Kultur | 09.02.2024 | 19:00 Uhr

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